Dr. Kathrin Emmerdinger, Dr. Kerstin Jaunich & Thomas Kretschmer

Ein zentraler Vorteil von Mentoring im Vergleich zu anderen schulbasierten Maßnahmen der Begabungs- und Leistungsförderung besteht in dem dabei möglichen Grad der Individualisierung.

Im Lernpfad-Mentoring werden Fachlehrpersonen als Mentoren/-innen professionalisiert, die Mentees in ihrer jeweiligen Talentdomäne im Rahmen wöchentlicher Mentoring-Treffen begleiten und gezielt die Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen unterstützen. Im Rahmen des Transfers besteht dabei die Option der Ausweitung des bisherigen 1:1-Mentoring-Konzepts auf Kleingruppen (bis zu 5 Mentees). Im ersten Schritt ermitteln die Mentoren/-innen systematisch Ressourcen ihrer Mentees auf individueller und Umweltebene (Lern- und Bildungskapitale), um auf dieser Basis sowohl lernförderliche als auch potenziell lernhinderliche Faktoren zu identifizieren.

Darauf basierend planen die Mentoren/-innen gemeinsam mit ihren Mentees individuelle Lernpfade, die lang-, mittel- und kurzfristige Ziele umfassen und im Laufe des Mentorings im Sinne einer fortlaufenden Förderdiagnostik systematisch reflektiert und kontinuierlich adaptiert werden. Gruppentreffen können dann zum Beispiel dazu genutzt werden, gemeinsam spezifische (Meta-)Kompetenzen zu erlernen bzw. zu vertiefen sowie den individuellen Fortschritt auf dem eigenen Lernpfad in der Gruppe zu reflektieren.

Der Basis-Workshop richtet sich an Lehrpersonen, die das Konzept „Individuelle Lernpfade“ als Multiplikatoren/-innen in LemaS-Transfer an neue Schulen weitergeben. Ziel ist es, die Multiplikatoren/-innen dabei zu unterstützen, Lehrpersonen zur erstmaligen Durchführung des Mentorings zu befähigen und bei der Umsetzung zu begleiten.

Zur Vorbereitung erhalten die Multiplikatoren/-innen einige Wochen vor der Veranstaltung Zugang zu einigen kurzen Videos mit anschließenden Fragen. Die in den Videos präsentierten Inhalte bilden die Grundlage für Gesprächs- und Feedbackrunden sowie weiterführende kurze Inputs im Workshop. Im Fokus stehen dabei die Förderdiagnostik mithilfe systematischer Analyse der Lern- und Bildungskapitale, die Arbeit mit Zielen im Mentoring sowie Modelle für die Arbeit in Kleingruppen.

Anhand des Feedbacks der Teilnehmenden werden die erarbeiteten Materialien anschließend für die Verwendung in der Multiplikation finalisiert. Im Anschluss an den Basis-Workshop finden zudem digitale Beratungsangebote zur Vertiefung statt, die sich an Multiplikatoren/-innen richten.

Der Workshop findet am Freitag, 20.09.2024 von 12:00 bis 13:00 Uhr und von 14:30 bis 16:00 Uhr im Vom Stein Haus (Schlossplatz 34, 48143 Münster) im Raum 06 statt. Herzlich eingeladen sind IC-Mitarbeitende und IC-Multiplikatorschulen sowie Ländervertreter:innen und Projektträger:innen. Eine Teilnahme anderer interessierter Kongressteilnehmer:innen ist nicht vorgesehen.