Wertschätzende Kommunikation unter Kolleg*innen – im Kollegium und Schulnetzwerk
Prof. Dr. Gabriele Weigand, Jun. Prof. Sebastian Engelmann, Enkeleta Shtërbani, Dr. Martina von Gehlen, Mariella Winter, Elisabeth Wilhelm & Dr. Mirjam Maier-Röseler
Im System Schule sind Kommunikation und zwischenmenschliche Interaktionen von hoher Bedeutung. Kommunikation prägt die Lehr- und Lernprozesse im schulischen Alltag auf verschiedenen Ebenen und umfasst neben kognitiven Handlungen auch emotional-motivationale Aspekte (Six et al., 2007). Zudem ist Kommunikation eine wichtige soziale Kompetenz und Teil der Aus- sowie Fort- und Weiterbildungen von Lehrpersonen (KMK, 2014).
Schulen, Kollegien und Lehrpersonen sehen sich im schulischen Alltag mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Herausforderungen und Ansprüche konfrontiert. Den Blick dabei ziel- und personengerichtet statt defizitgerichtet zu lenken ist eine zusätzliche Aufgabe, die den Anschein erweckt, als ob sie in laufenden Prozessen kaum umzusetzen ist.
Allerdings kann dieser Aufgabe gemeinsam und nachhaltig anhand von Kommunikation und Kooperation begegnet werden: Das Konzept der lernenden Organisation kann dabei helfen, die vielfältigen Prozesse miteinander zu verbinden und zielgerichtet zu steuern (Holtappels, 2020; Fleischer, 2016).
Kooperation – sei es im Rahmen innerschulischer (z.B. Kollegium) als auch außerschulischer Strukturen (z.B. Schulnetzwerk) – erfordert wertschätzende kommunikative Kompetenzen unter Kolleg*innen (Greuel, 2016). Wertschätzung kommt dabei eine große Bedeutung zu (Lütje-Klose & Urban, 2014).
Für Rosenberg (2010, S. 10) hat wertschätzende Kommunikation das Ziel eine „[…] einfühlsame Verbindung zu uns selbst und anderen aufzunehmen […]“. Sie erfolgt personen- und zielorientiert unter Verknüpfung und Berücksichtigung sowohl individueller als auch kollektiv-institutioneller Bedürfnisse und Ziele. Diese wiederum können in lernenden Organisationsstrukturen und Kooperationsprozessen durch Bündelung von gemeinsamen Ressourcen und Kompetenzen erreicht werden (Klappenbach-Lentz, 2024). Auch wird im Zusammenhang mit partizipativer Schulentwicklung das Merkmal Wertschätzung im Bereich Educational Leadership als relevant erachtet (vgl. Modell zum Leitungsverhalten nach Tausch und Tausch, 1971 in Christiansen, 2020).
Im Rahmen des Workshops werden Kommunikationsmodelle mit Praxisrelevanz für den schulischen Kontext vorgestellt. Anschließend wird der Schwerpunkt auf Methoden und Übungen zu wertschätzender Kommunikation (z.B. Rosenberg, 2016; Burow, 2011) gelegt und im Rahmen lernender Organisationsstrukturen gemeinsam reflektiert. Weitere naheliegende Themen wie kollegiales Feedback und Moderation werden vorgestellt, um die Teilnehmer*innen dazu zu befähigen, Kommunikation in lernenden Organisationen bewusst mitzugestalten und durch Kommunikation ihre Ziele zu erreichen.
Der Workshop findet am Donnerstag, 19.09.2024 von 14:30-16:00 Uhr im Vom Stein Haus (Schlossplatz 34, 48143 Münster) in den Räumen 116, 118 und 243 statt. Herzlich eingeladen sind IC-Mitarbeitende und IC-Multiplikatorschulen sowie Ländervertreter:innen und Projektträger:innen. Eine Teilnahme anderer interessierter Kongressteilnehmer:innen ist nicht vorgesehen.