Mit wertschätzender Kommunikation begabungs- und leistungsfördernde Transfer- und Implementationsprozesse unterstützen
Dr. Mirjam Maier-Röseler, Mariella Winter, Enkeleta Shtërbani, Dr. Martina von Gehlen, Elisabeth Wilhelm Prof. Dr. Gabriele Weigand, Jun. Prof. Sebastian Engelmann
Was wissen wir aus sechs Jahren „Leistung macht Schule“? Begabungs- und leistungsfördernde Schul- und Unterrichtsentwicklung kann gelingen. Sie kann Menschen und Institutionen begeistern, bestätigen, verändern und einen. Die Wege dorthin sind so vielfältig, wie die Personen und Institutionen selbst, die daran beteiligt sind. Und dennoch: Die Gestaltung einer begabungs- und leistungsfördernden pädagogischen Praxis an Schulen, aber auch die darauf gerichtete Zusammenarbeit in Netzwerken erfolgt nicht immer kohärent, kontinuierlich oder gar konfliktfrei. Zu denken ist etwa an die unterschiedlichen Begabungsverständnisse, Zielperspektiven und Erwartungen, Zeithorizonte, Expertisen, Haltungen, Rahmenbedingungen und äußere Vorgaben, inhaltliche Schwerpunkte, Rollen(-konflikte) innerhalb der Schule oder im Netzwerk, um nur einige wenige Herausforderungen zu nennen.
Der Workshop bietet Raum, diese und weitere Herausforderungen in den Blick zu nehmen und vor dem Hintergrund wertschätzender Kommunikation zu reflektieren. Denn: Begabungs- und leistungsfördernde Schulentwicklung ist auf soziale Beziehungen sowie eine professionelle Interaktion und Kommunikation zwischen den beteiligten Akteur*innen angewiesen. Diese Prozesse an individuellen und kollektiv-institutionellen Zielen sowie an persönlichen und gemeinsamen Stärken und Ressourcen (Klappenbach-Lentz, 2024) statt an Defiziten auszurichten, erfordert einen besonders bewussten und wertschätzenden zwischenmenschlichen Umgang – ob mit Schüler*innen, Kolleg*innen in der eigenen Schule und im Schulnetzwerk, auf (über-)institutioneller Ebene oder zwischen Praxis und Forschungsverbund (Holtappels, 2020; Fleischer, 2016).
Im Rahmen des Workshops wird daher der Frage nachgegangen, welchen Beitrag wertschätzende Kommunikation auf den verschiedenen Ebenen der Arbeit in LemaS-Transfer leisten kann, was wertschätzende Kommunikation mit Begabungs- und Leistungsförderung zu tun hat und was sie für Transfer- und Implementationsprozesse in und durch Netzwerke bedeuten kann (erster Slot 12:00 – 13:00 Uhr). Darauf aufbauend werden konkrete Herausforderungen in Bezug auf die Gestaltung einer begabungs- und leistungsfördernden pädagogischen Praxis an Schulen, aber auch die Zusammenarbeit in Netzwerken mit Hilfe der Methode der kollegialen Fallberatung in den Blick genommen und in Kleingruppen kooperativ bearbeitet (zweiter Slot 14:30 – 16:00 Uhr).
Die Teilnehmenden werden bestärkt, Herausforderungen bei der Gestaltung begabungs- und leistungsfördernder Schulen und Netzwerke durch bewusste und wertschätzende Kommunikationsprozesse zu bearbeiten und Kolleg*innen in Aushandlungsprozesse einzubeziehen.
Fleischer, T. (2016). Schule personenzentriert gestalten. Zwischenmenschliche Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung in der Schule. (1. Aufl.). Stuttgart: W. Kohlhammer.
Holtappels, H. G. (2020). Lehrerkooperation und Teamarbeit in Schulen – Zur Bedeutung der Kooperation für Professionalisierung, Schulentwicklung und Unterrichtsqualität. In H. G. Holtappels, K. Lossen, A. Edele, F. Lauermann & N. McElvany (Hrsg.), Jahrbuch der Schulentwicklung. Kooperation und Professionalisierung in Schulentwicklung und Unterricht (Band 21, S. 10–44). Weinheim: Beltz.
Klappenbach-Lentz, D. (2024). Mediative Kommunikation. Mit Rogers, Rosenberg & Co. konfliktfähig für den Alltag werden. (2. Aufl.). Paderborn: Jungermann.
Der Workshop findet am Donnerstag, 19.09.2024 von 12:00-13:00 im Raum S9 (Schlossplatz 2, 48149 Münster) und von 14:30-16:00 Uhr im Vom Stein Haus (Schlossplatz 34, 48143 Münster) in den Räumen 116, 118 und 243 statt. Herzlich eingeladen sind IC-Mitarbeitende und IC-Multiplikatorschulen sowie Ländervertreter:innen und Projektträger:innen. Eine Teilnahme anderer interessierter Kongressteilnehmer:innen ist nicht vorgesehen.