Was ist eine lernende Organisation (und wie macht man das?)
Prof. Dr. Gabriele Weigand, Jun. Prof. Sebastian Engelmann, Enkeleta Shtërbani, Dr. Martina von Gehlen, Mariella Winter, Elisabeth Wilhelm & Dr. Mirjam Maier-Röseler
Lehrpersonen gestalten täglich zielgruppenorientierte Lernumgebungen für Schüler*innen ihrer Klassen (-stufen) in ihrem Fachunterricht. Über die professionelle Unterrichtsgestaltung als Kernkompetenz hinaus, bringen Lehrpersonen und Schulleitungen ihre Expertise in der Schulorganisation ein. Sie ermöglichen damit die Gestaltung einer Schulkultur im Sinne eines geteilten Verständnisses von Schulentwicklung und damit von Educational Leadership (Anderegg et al., 2023). Schule, so führt Zech (1999) aus, „reflektiert sich selbst generell vom Individuum her – sei es vom Schüler oder vom Lehrer […] Bestimmte Systemgesetzlichkeiten geraten aus dieser Perspektive erst gar nicht in den Blick […] Organisationen […] entwickeln aber ein eigenes Emergenzniveau, dessen Logik individuelles Handeln überformt und präjudiziert.“ (ebd. 75; Bormann, 2020).
Sich selbst dabei ebenso als Lernende in den Blick zu nehmen wie das Lernen der Schüler*innen und darüber hinaus auch noch die Schule als lernende Organisation wahrzunehmen und diese drei Ebenen gemeinsam zu denken und zu gestalten ist ein anspruchsvolles Ziel, der sich die LemaS-Schulen stellen.
In diesem Workshop werden wir die Ebenen der schulischen Entwicklungen in LemaS-Transfer in den Blick nehmen und einen theoretisch basierten Input zur Schule als lernende Organisation mit dem Erfahrungsaustausch zu den eigenen Schulstrukturen und Lernprozessen verschränken, die u.a. an der Stelle von Unterrichts- und Schulentwicklung und auch im Rahmen von Multiplikationsprozessen in Netzwerken (laterale Führung) stattfinden.
Als gemeinsame Basis wird das Konzept der lernenden Organisation und seine fünf Disziplinen als Lernimpulse und Quellen für Methoden und Modelle vorgestellt (Senge 1990, 2006): Persönliche Ziele, Mentale Modelle, Shared Vision, Teamlernen und Systemdenken (Capaul et al., 2020, S. 126). Im Workshop blicken die Teilnehmer*innen auf bisherige Veränderungen in ihrer Schule als Wegmarken zurück (Ripple-Effekte) und konkretisieren die Vorstellungen weiterer Schritte: Was war und ist möglich? Was ist wichtig? Wie kann eine gemeinsame Schulentwicklung gelingen, die Emergenz entfaltet? Was braucht es, um sich zu einer lernenden Organisation zu entwickeln?
Der Workshop findet am Donnerstag, 19.09.2024 von 12:00-13:00 Uhr im Schloss (Schlossplatz 2, 48149 Münster) im S9 statt.
Herzlich eingeladen sind IC-Mitarbeitende und IC-Multiplikatorschulen sowie Ländervertreter:innen und Projektträger:innen. Eine Teilnahme anderer interessierter Kongressteilnehmer:innen ist nicht vorgesehen.