Schule muss (sich) mehr bewegen! – Neue Zugänge zum Lernen
Prof. Dr. Nils Neuber & Prof. Dr. Klaus Zierer
PISA, Iglu, SWK – aktuelle Schulstudien und -gutachten bescheinigen deutschen Schülerinnen und Schülern vor allem eines: mangelnde Kompetenzen in Kernfächern und Defizite im emotional-sozialen Bereich. Manches davon mag noch der Corona-Pandemie geschuldet sein (Zierer, 2021). Aber ein Großteil liegt auch daran, dass die Schule viele Kinder und Jugendliche nicht mehr erreicht, vor allem Heranwachsende aus sozial herausfordernden Milieus. Ausgehend von einer Analyse der Probleme werden im Vortrag Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Situation entwickelt. Die Lösung kann nicht darin liegen, immer „mehr des Gleichen“ nachzulegen, sprich mehr Mathematik- und Deutschunterricht. Vielmehr braucht es neue Zugänge zum Lernen, um die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Wichtiger denn je ist dafür die „andere Seite der Bildung“: Das Erleben in der Gruppe, Spiel und Interaktion, Kunst und Musik, Naturerlebnisse und handwerkliche Tätigkeiten. Und es braucht mehr Bewegung in der Schule. Dazu zählen bewegungsfreundliche Schulgebäude und -höfe, vielseitige Bewegungs- und Sportangebote im Unterricht und im Ganztag, bewegte Schulfeste und Klassenfahrten, Bewegungspausen im Klassenunterricht und auch bewegtes Lernen im Fachunterricht (Neuber, 2024). Damit ließen sich nicht nur neue Zugänge für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten eröffnen, sondern es wäre auch ein Beitrag zu einer lebenswerten Schule für alle Heranwachsenden.