Nachlese 8. Münsterscher Bildungskongress mit LemaS-Jahrestagung
Wie können Potenzialerkennung und Begabungsförderung dazu beitragen, dass junge Menschen Fähigkeiten erwerben persönliche wie auch gesellschaftliche Herausforderungen der Zukunft zu meistern? Wie müssen schulische Bildungsprozesse gestaltet werden, damit es jungen Menschen gelingt, individuelle und kollektive Ansprüche zu vereinbaren? Und welchen Beitrag können und müssen Schulen als bildungspolitische Akteure in diesem Zusammenhang leisten?
Im Kontext dieser Fragen konnte der 8. Münstersche Bildungskongress mit LemaS-Jahrestagung mit großer Freude vom 18. bis 21. September 2024 an der Universität Münster stattfinden. Zahlreiche engagierte sowie interessierte Fachleute aus Wissenschaft und Praxis kamen während dieser vier Tage in Münster zusammen.
Die individuelle Förderung aller Schüler*innen ist eine zentrale Aufgabe der Schulen und trägt zur Chancengleichheit bei, was sowohl dem Individuum als auch der Gesellschaft zugutekommt. Angesichts globaler Herausforderungen ist es entscheidend, die Gegenwart zukunftsfähig zu gestalten und die Gesellschaft gemeinsam weiterzuentwickeln. Hierfür sind Problemlösekompetenzen und Verantwortungsbewusstsein erforderlich. Vor diesem Hintergrund wurde die zentrale These des Kongresses formuliert: Potenzialentfaltung und Talentförderung können einen wichtigen Beitrag zu einem gerechteren und nachhaltigeren Bildungssystem leisten.
Demnach stand der Kongress unter dem Motto Potenziale entwickeln – Schule transformieren – Zukunft gestalten und widmete sich insbesondere der Diskussion über die Umsetzung von Begabungs- und Leistungsförderung für alle Kinder und Jugendlichen im schulischen Kontext. Dabei wurden auch die erforderlichen Ansätze für die Lehrkräftebildung sowie die damit verbundenen bildungspolitischen Herausforderungen identifiziert und diskutiert.
Insgesamt wurden über 1.100 Teilnehmende vor Ort sowie zusätzlich über 500 digital Teilnehmende zum Kongress willkommen geheißen. Diese nahmen an dem umfangreichen Programm mit insgesamt vier Hauptvorträgen, sechs Abendvorträgen, 38 Parallelvorträgen sowie über 150 Beiträgen im Rahmen des Call for Papers teil. Als Hauptvortragende durften Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Prof. Dr. Frank C. Worrell, Prof. Dr. Anne Sliwka sowie Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt mit vielseitigen Beiträgen begrüßt werden. Mit dieser hohen Teilnehmer*innenzahl und dem vielfältigen Angebot ist dieser Kongress der größte seiner Art weltweit zur Begabungsförderung.
Seit 2018 wird in die Münsterschen Bildungskongresse die Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ (LemaS) integriert. Am 1. Juli 2023 begann in LemaS die zweite Förderphase, welche im Zeichen des Transfers steht und bis Ende 2027 vorgesehen ist. Die Initiative hat zum Ziel, nicht nur leistungsstarke Schüler*innen zu fördern, sondern auch diejenigen, deren Potenziale und Begabungen durch gezielte individuelle Unterstützung erkannt und entfaltet werden sollen. Für die Teilnehmenden der LemaS-Jahrestagung wurden praxisnahe Workshops und Beiträge angeboten, welche von den Regionalzentren und Inhaltsclustern des Forschungsverbunds organisiert wurden. Hierbei standen die in der ersten Phase entwickelten Produkte, der erfolgreiche Wissenstransfer sowie die Rolle der Multiplikator*innen im Fokus.
Zusammenfassend hat sich der 8. Münstersche Bildungskongress in Verbindung mit der LemaS-Jahrestagung als ein wesentlicher Bestandteil im Bereich der Begabungs- und Leistungsförderung etabliert. Er ermöglichte den Austausch und die Diskussion über aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Schulpraxis. Darüber hinaus bot er die Möglichkeit zur Netzwerkbildung, wodurch die Grundlagen für zukünftige Kooperationen und Austausch geschaffen werden konnten. Bereits jetzt blicken wir mit großer Vorfreude auf den 9. Münsterschen Bildungskongress, welcher vom 22. bis 25. September 2027 in Münster stattfinden wird sowie auf die Kongressbände, welche voraussichtlich 2025 zum 8. Münsterschen Bildungskongress mit LemaS-Jahrestagung veröffentlicht werden.